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KlimaPILGRIM Rembert Schleicher über den ersten Tag seines Weges nach Paris

26. November 2015 - Am Weg
KlimaPILGRIM Rembert Schleicher über den ersten Tag seines Weges nach Paris

Nach nur 14 Stunden Zugfahrt von Wien über Zürich und Paris nach La Ferté-sous-Jouarre herzlicher Empfang bei den Klimapilger/innen. Ich gehöre sofort dazu. Nächtigung bei Familien: Wir genießen die unkomplizierte französische Gastfreundschaft. 

Am Mittwochmorgen Sammeln wir uns vor dem Rathaus von La Ferté. Die Gruppe ist etwa ‚à Personen stark und besteht vor allem aus Deutschen und Französinnen/Franzosen. Zwei schwedische Pastorinnen sind auch dabei und ab heute auch ein Österreicher. Offizielle Verabschiedung durch Vertreter der Gemeinde. Wir pilgern unter sehr diskretem Polizeischutz. Wo wir uns versammeln, ist immer auch die Gendarmerie da. Unterwegs taucht auch immer wieder einmal ein Polizeifahrzeug auf.
Wir werden an allen Rastorten von hochrangigen Gemeindepolitikern/innen begrüßt. Für die lokalen Politiker/innen sind wir nicht nur Pilger für Klimagerechtigkeit sondern auch und vor allem für den Frieden. 

Wir befinden uns auf einem Weg, der im Lauf der Geschichte oftmals ein Kriegspfad war und auch deshalb wird unsere Initiative auch als eine symbolhafte Antwort auf die Attentate von Paris gesehen. Medial findet der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit besondere Beachtung, da es außer unserem Unternehmen kaum eine öffentliche Veranstaltung gibt. Für die Sache ist das sehr gut: Wir sind mit unserem Anliegen in der Öffentlichkeit und im Gespräch.

Der Pilgerweg hier in Frankreich ist – wie schon in Österreich – ein Kommentar zu ¨Laudato Si¨ und die Enzyklika ist wie ein Kommentar zu unserem Weg:
Da gibt es zum Beispiel das Thema Bodenversiegelung und damit der Verlust von fruchtbaren Flächen, welches uns schon seit den ersten Pilgertagen in Niederösterreich begleitet und auch hier in Frankreich sehr präsent ist.
Dass Bildung für Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert einnehmen muss, finde ich nicht nur als Vertreter von PILGRIM sondern ist immer wieder stark zu spüren – nicht zuletzt durch die bestärkenden Begegnungen in Schulen.

Zuletzt möchte ich noch eine zentrale Botschaft der Enzyklika unterstreichen: Soziale und ökologische Gerechtigkeit sind aufs Engste miteinander verbunden. Die Eine Lehre aus den furchtbaren Geschehnissen vor zwei Wochen in Paris ist für mich, dass wir global handeln müssen – lokale Maßnahmen alleine reichen nicht mehr. Das sollte auch den Verhandler/innen am Klimagipfel bewusst sein!

Herzlichst,
Rembert