[Anja Appel] Dieser Tage hatten wir wiederholt das Thema des großen Konkurrenzdrucks. Im Allgemeinen heißt es ja „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Da ist sicher etwas Wahres dran und dann zu begrüßen, wenn der Wettbewerb nach oben Richtung besserer Qualität, höheren ökologischen und Menschenrechtsstandards gemeint ist. Aber in Wirklichkeit geht es fast ausschließlich um den Wettbewerb nach unten: möglichst billig, möglichst nur bis zum Ablauf der Gewährleistung haltbar, damit bald darauf etwas Neues angeschafft werden muss. Und diese Konkurrenz belebt nicht, sie vernichtet. Sie vernichtet den Respekt vor Waren, den Raum für Innovation und die Akzeptanz dafür, dass die Arbeit der Menschen und die Rohstoffe der Natur wertvoll und zu erhalten sind. Es sollte uns aber genau darum gehen: wenn Produkte zwar teurer sind, aber dafür länger halten und sowohl in der Produktion als auch im Recyclingprozess umfassend nachhaltige Prinzipien herrschen, dann können wir leichter weniger konsumieren und dabei die Kosten für uns als Gesellschaft und die Umwelt klein halten. Wie wäre es also mit einer Kampfansage dem Preiskampf?